Folge 17: Nicole Seifert - Frauen Literatur

Shownotes

Die Leserinnen ist der Buch Podcast über feministische Bücher. Wir lesen und sprechen darüber, was wir dabei gelernt haben. Wir lesen Sachbücher und Romane - feministische Literatur und Werke, die einen Impact auf die Gleichberechtigung haben können.

Mit jedem Buch verstehen wir ein bisschen besser, welche Systeme uns bremsen und was das Patriarchat damit zu tun hat. Begleite uns auf unserer Reise durch die besten Bücher zum Thema Emanzipation.

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Wir sprechen heute über

"Frauen Literatur" von Nicole Seifert.

Hier kommst du direkt zu ihrem tollen Literaturblog "Nacht und Tag"!

Hier Nicole Seiferts Twitter Kanal. Und hier noch ihr Instagram Kanal

Worüber wir sonst noch so sprechen in dieser Folge:

Der Link zum wunderbaren Instagram Kanal frauen_geschichte ist hier

Hier auch noch ein Deutschland Funk Artikel zu Frau Tolstoja

Hier der Link zu Barbaras alter Band "Lemonbabies"

Mehr zu #frauenzählen #frauenlesen und #readmorewomen in der Zeit lesen im Artikel: "So verschieben feministische Buchblogs die Machtverhältnisse im Literaturbetrieb"

Das Video mit Thomas Gottschalk, Helge Schneider und Marcel Reich Ranicki, über das Barbara gesprochen hat, findest du hinter diesem Link.

Der Autor, über den ich am Ende spreche, aus den Niederlanden, ist Marieke Luca Rijneveld, der Name war mir kurz nicht präsent. Und er benutzt die Pronomen he/him. Was ich mir sehr gerne merke. Mehr auf Wikipedia. https://de.wikipedia.org/wiki/MariekeLucasRijneveld

Kommentare (2)

Margret Hövermann-Mittelhaus

Auch ich habe das Buch von Nicole Seifert mit Begeisterung gelesen, die vorgestellten Autorinnen dürfen nicht vergessen werden! Wenn sie aber in einer Literaturgeschichte nicht auftauchen, ist die Gefahr des Vergessens groß. Ich bin der Aufforderung von Nicole Seifert gefolgt und habe Gabriele Reuter »Aus guter Familie« und Marlen Haushofer »Eine Handvolll Leben« gelesen und in unserem Blog rezensiert. Gabriele Reuter wird schon als der »weibliche Fontane« gehandelt. Marlen Haushofer beschreibt mit ihren Romanen die Lebenssituation von Frauen in den 50er und 60er Jahren. Beeindruckend und bedrückend! Hier nachzulesen: https://mittelhaus.com/ https://mittelhaus.com/2022/12/09/nicole-seifert-frauenliteratur-abgewertet-vergessen-wiederentdeckt/ https://mittelhaus.com/2022/11/30/gabriele-reuter-aus-guter-familie/ https://mittelhaus.com/2023/01/03/marlen-haushofer-eine-handvoll-leben/

Cris M

Ihr zwei, unfassbar gute Episode! Das Buch von Nicole Seifert habe ich bereits letztes Jahr verschlungen, unfassbar, was uns nicht-cis-Männern alles zugemutet und gleichzeitig vorenthalten wurde. Auch ich konnte in der Schule nie etwas mit Faust anfangen, ich habe es einfach nicht geschafft, mich in ihn hineinzuversetzen, ebenfalls blieb Homo Faber mit einem fahlen Beigeschmack bei mir zurück. Interessant finde ich zu hören, dass auch ihr euch in die Gefühlswelt und Wahrnehmung der Männer hineingefunden habt und meintet, deren Perspektive sei eure, weil es ja keine Alternativen gab. Das war ein echter Aha Moment für mich eben. Ich kann euch zu diesem Thema übrigens unbedingt die Antwort von Elena Ferrate auf Fe Fernández Villarets Frage in "Das große Interview mit Elena Ferrante" sehr empfehlen! "Fe Fernández Villaret, Buchhändlerin, L’Espolsada Llibres, Corró d’Avall, Barcelona, Katalonien: Zunächst möchte ich Ihnen sagen, dass ich die vier Bände von Meine geniale Freundin mit größtem Vergnügen gelesen habe. Als Buchhändlerin habe ich sie allen Menschen empfohlen, trotzdem wurden sie vor allem von Frauen gelesen, weil sie von Anfang an als »Frauenliteratur« eingestuft worden sind. Der Blick in Ihren Büchern ist ein weiblicher, doch das heißt nicht, dass sie ausschließlich für Frauen bestimmt sind, im Gegenteil. Was denken Sie, warum interessieren sich Männer nicht für Bücher, die aus weiblicher Sicht auf die Welt schauen? Jahrelang wurden uns das Leben, die Geschichte und alles, was geschah, von Männern erzählt. Ich danke Ihnen dafür, dass Sie dazu beigetragen haben, das weibliche Universum reicher und vielfältiger zu machen. Elena Ferrante: Was soll ich sagen? Männer, selbst die gebildetsten, versuchen häufig nicht einmal, unsere Bücher zu lesen. Sie betrachten sie, wie Sie schon festgestellt haben, als »Frauenliteratur«, und mit dieser Formulierung bewahren sie wohl nicht nur ihre Männlichkeit vor jeder eventuellen Degradierung, sondern sprechen uns vor allem die Gabe der Universalität ab, die sie nur sich selbst zugestehen. Sie schreiben Bücher für Männer und Frauen, wir dagegen können nur für Frauen schreiben. Dies ist eines von vielen Zeichen dafür, dass sie uns noch immer als Menschen zweiter Klasse betrachten. Und wir selbst scheinen sie manchmal darin zu bestärken, es fehlt nicht viel, und wir Frauen rufen wieder wie Euripides‘ Iphigenie: »Mehr denn tausend Frauenleben wiegt das Leben eines Manns.« Wir wurden in der Vorstellung erzogen, eine Person männlichen Geschlechts habe unter ihren vielen wunderbaren Vorzügen auch den, die ganze Welt auf sich zu vereinigen. Wenn ein Mann ein großes, kleines oder winziges Werk schafft, wendet er sich selbstverständlich an die Menschheit, an die Vertreter von Mars und Venus, er fühlt sich dem Möglichen und dem Unmöglichen gewachsen. Wir, so sagten sie uns, seien für so etwas nicht geschaffen. Ihre Intelligenz, ihr Talent sind Vorzüge. Unsere Intelligenz, unser Talent sind Nachteile. Nur ein Beispiel: Der außergewöhnliche Baudelaire, dem wir alle, Männer wie Frauen, viel zu verdanken haben, schrieb, die weibliche Schönheit sei von größerer Dauer, wenn sie nicht mit Klugheit gepaart sei, und er erklärte in seiner provokanten Art, die Liebe zu klugen Frauen sei das Vergnügen von Päderasten. Die Dinge ändern sich, natürlich, ändern sich fortwährend, aber, besonders in der Tiefe, viel zu langsam. Noch heute sorge ich für Unbehagen und wirke ein wenig ungehobelt, wenn ich sage, dass die große, sehr große Literatur nicht universell ist, sondern nur eine große, sehr große männliche Literatur. Aber so ist es."

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